Bereits zum achten Mal wurde in der vergangenen Woche der Südtiroler Vernatsch Cup ausgetragen. Der Preis wurde ins Leben gerufen, um qualitativ hochwertige Vernatsch zu fördern. Da der Unternehmer und Vernatsch-Liebhaber Ulrich Ladurner einer der Initiatoren des Vernatsch Cups war, wird die Veranstaltung traditionell in seinem auf 1500 Meter am Vigiljoch gelegenen Designhotel Vigilius Mountain Resort ausgetragen.
Auch wenn weiterhin die Mehrzahl der Vernatsch-Weine nur als einfache Essensbegleiter konzipiert sind, deren Durchschnittsqualität sich in den letzten Jahren allerdings auch deutlich gesteigert hat, gibt es an der Spitze mittlerweile einige Vernatsch, die den Vergleich mit renommierteren Rebsorten nicht zu scheuen brauchen.
Um die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen zu berücksichtigen und die Gebietsgebundenheit stärker zu betonen, wurden die Weine in vier regionale Gruppen unterteilt und nach Gebieten getrennt verkostet und bewertet. In einer fünften Kategorie mit dem Titel „der andere Vernatsch“ wurden Weine aus älteren Jahrgängen und solche, die nicht in das übliche Schema passen, verkostet.
Während einer zweitägigen Verkostung mit einem mehrstufigen Auswahlverfahren wählte eine internationale Jury, bestehend aus Önologen, Sommeliers und Fachjournalisten aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz unter 96 Vernatsch-Weinen die „Vernatsch des Jahres“ aus.
Als „Vernatsch des Jahres“ wurden prämiert:
in der Kategorie Kalterersee
Südtirol Kalterersee classico superiore Puntay 2010 – Erste + Neue
Kategorie Südtiroler Vernatsch und Südtiroler Grauvernatsch
Südtiroler Vernatsch Rotfüssler 2010 – Schreckbichl
Südtiroler Grauvernatsch 2010 – Kellerei Kurtatsch
Kategorie Meraner und Vinschgauer Vernatsch
Südtirol Meraner Schickenburg 2010 – Meraner Burggräfler Kellerei
Kategorie St. Magdalener
Südtirol St. Magdalener classico Ansitz Waldgries 2010 – Plattner Christian, Ansitz Waldgries
Südtirol St. Magdalener classico Huck am Bach 2010 – Kellerei St.Magdalena
Südtirol St. Magdalener Rielerhof 2010 – Josef Brigl
Kategorie „Der andere Vernatsch“
Südtirol St. Magdalener Häusler 2009 – Kellerei Terlan
Südtiroler Vernatsch Passion 2009 – Kellerei St. Pauls
Nach der Prämierung der „Vernatsch des Jahres 2011“ startete die Vernatsch Gala. Bei einem großen Buffet gab es diverse Köstlichkeiten aus der Vigilius-Küche zu den prämierten Weinen. Hier blühten die Vernatsch richtig auf, denn gerade in Kombination mit den lokalen bis internationalen Leckereien zeigten die Vernatsch-Weine ihre große Stärke als Essensbegleiter. „Wir paaren den Vernatsch mit der feinen Küche und zeigen neue Möglichkeiten auf“, betont Othmar Kiem, Falstaff-Redakteur und Organisator des Vernatsch-Cups. „Der Vernatsch ist ein traditioneller Wein, der heute wieder sehr modern ist. Er gefällt durch seine Leichtigkeit und Frucht.“
Für mich und meine Tischnachbarn Klimek und Knall der Wein des Abends: Der Vernatsch Südtirol St. Magdalener classico Huck am Bach 2010 – Kellerei St.Magdalena. Überhaupt drängte sich mir der Eindruck auf, die Vernatsch-Region St. Magdalener am Fuß des Rittner Berges in Bozen gilt zu Recht als die Königsklasse dieser Rebsort.
Noch einen Blick auf den Austragungsort, das vom Mailänder Architekten Matteo Thun 2000-2003 erbaute Vigilius Mountain Resort, auf 1500 Meter am Vigiljoch über Lana bei Meran gelegen und für Besucher nur über eine Seilbahn zu erreichen. Gebaut vor allem aus lokalen Materialien wie gestampftem Lehm und Holz aus dem das Hotel umgebenden Wald und mit einem begrünten Dach, dessen Rasenfläche die Gäste zur Entspannung nutzen können. Einfach der perfekte Ort zum ausspannen: Kein Straßenverkehr, kein TV, kein WLAN und nur an wenigen Stellen des Geländes Handy-Empfang.
Der kommentierte Weinkaiser Fotostream vom Genussfestival Südtirol findet sich übrigens hier.
2 Pings
[…] Gewinner des Vernatsch-Cup 2011 […]
[…] sich der Capitain noch in den Bergen versteckt (die offizielle Sprachregelung ist: er gehörte als Vernatsch-Experte einer Jury an, die sich zum Tasting in ein Resort auf 1500 Meter Höhe zurückzog). An Tag drei traute er sich dann doch von den Bergen […]