Die nach der gleichnamigen Stadt benannte Provinz Pordenone liegt der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Im Dezember hat sie sich als Wein- und Tourismusregion mit einer großen Veranstaltung im Wiener Museumsquartier präsentiert. Touristisch kann die Region, die mit roten Herzen und dem Slogan „Pordenone with Love“ wirbt, vor allem mit den zum UNESCO Welterbe zählenden Friaulischen Dolomiten glänzen. Wem Wein- oder Gebirgswanderungen nicht mehr ausreichen, der findet hier Wildwasser- und Kletterrouten die es in sich haben.
Nach einem kurzen Seminar über die Region ging es an die Verkostungsstände. In der Region wird eine wilde Mischung aus internationalen und uralten autochthonen (alteingesessen) Rebsorten angebaut. Offiziell sind derzeit rund 350 autochthonen Rebsorten in Italien registriert, die noch angebaut werden. Bereits davon besitzt bereits gut die Hälfte keine kommerzielle Bedeutung mehr. Weitere 300+ italienische Rebsorten sind inzwischen in Genbanken erfasst, werden aber nicht mehr angebaut. Die größe Anzahl – weit mehr als tausend Rebsorten – sind noch gar nicht katalogisiert, weil von ihnen nur noch einzelne Stöcke existieren. Allein bei einer vor wenigen Jahren in Kalabrien durchgeführten Studie stießen Experten auf 100 weitere, noch niemals wissenschaftlich beschriebene Sorten.
Ganz typisch für viele dieser alten Sorten ist, dass oft nur noch ein einziger Betrieb diese Varietäten kultiviert und ausbaut. So auch bei Emilio Bulfon, der Weine aus Forgiarìn, Sciaglìn, Ucelùt, Moscato Rosa sowie diverse weitere Raritäten präsentierte.
Am meisten Spaß hatte ich am Stand der Tenute Tomasella, wo Annette Lizotte aus der #Winelover Online Community Weine aus deutlich bekannteren Rebsorten (Chardonnay, Glera, Weißburgunder…) und vor allem wunderbar gelungene Schaumweine (Prosecco, Spumante Rigole Brut) für sehr kleines Geld präsentierte.
Die Veranstaltung in Wien war ein echtes Highlight für die Region. Sogar Giorgio Marrapodi, der neue italienische Botschafter in Österreich war zu Gast und sprach ein (von der jungen Dame rechts charmant übersetztes) Grußwort.
Sogar das ORF war zu Gast und berichtete ausführlich über die Präsentation und ein neues Friaul-Buch der ehemaligen Journalistenkollegen Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac, das auf der Veranstaltung vorgestellt wurde.
Weitere Fotos der Veranstaltung findet ihr auf der Facebookseite von Weinkaiser.de.