Mit 559 Hektar Weinbergen ist das Ahrtal eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Spätburgunder ist dabei mit mehr als 367 Hektar die beherrschende Rebsorte der Region und zugleich die weltweit in Fachkreisen am höchsten angesehene rote Rebsorte. Er wächst auf Lösslehmböden, Steinverwitterung und auf vulkanischem Gestein wie Grauwacke und Schiefer.
Ziel des jährlich stattfindenden Weinpreises „Ahrwein des Jahres“ ist, auf die Spitzenerzeugung von Ahrweinen hinzuweisen. Die Auszeichnung soll Herstellern, Winzern und Weingenießern ein Forum bieten, das zum einen den Vergleich der Weine untereinander zulässt, eine wertvolle Entscheidungs- und Orientierungshilfe beim Weineinkauf bietet und zum anderen auf die Besonderheiten des Ahrtals hinweist. Die Gewinnerweine der jeweiligen Kategorie gehören zu den besten Spätburgunder-Weinen Europas und überzeugen durch ein perfektes Preis-Genussverhältnis
Das von Alexander Kohnen in Ahrweiler gegründete International Wine Institute (IWI) und die Kreissparkasse Ahrweiler haben 2012 die Initiative für diesen neuen Weinpreis übernommen und auch das Land Rheinland-Pfalz mit ins Boot geholt. Das ist insofern wichtig, da in Deutschland nur mit Erfolgen bei amtlich anerkannten Weinwettbewerben auf den Flaschen (z.B. mit Aufklebern, Medaillen oder Plaketten) geworben werden darf.
Mit der Aufspaltung in die Kategorien „Klassiker“, „Premium“ und „Kultwein“ schaffte man die nötigen Rahmenbedingungen, dass auch die renommierten VDP-Betriebe an diesem Wettbewerb teilnehmen. Wenn es nur eine Kategorie gibt, ist vielen erfolgreichen Betrieben das Risiko regelmäßig zu hoch, dass ihr berühmtes Großes Gewächs für 60 Euro und mehr plötzlich vom 9-Euro-Wein eines unbekannten Nachbarn geschlagen wird.
„Mit den begehrten Auszeichnungen möchte das IWI auf die erstklassigen Spätburgunder national und international hinweisen. „Das Preis-/Genussverhältnis ist weltweit betrachtet sehr gut. Den Weinabsatz in der Region zu fördern und auf die Kulturregion mit ihren vielen Facetten und Freizeitangeboten hinzuweisen, ist das Ziel dieses Wein-Wettbewerbes“, so Alexander Kohnen, Inhaber der internationalen Schulungsinstitution für Sommeliers und Weinhändler.
Fünfundzwanzig selbstvermarktende Winzer und zwei Genossenschaften stellten insgesamt 103 Weine in sechs Kategorien an. Schon heute genießen die Ahrweine des Jahres in den Kategorien „Kultweine“, „Premiumweine“ und „Klassiker“ eine hohe Anerkennung bei Weineinkäufern und Weingenießern. Mit den Sonderpreisen „Bester Frühburgunder“, „Bester Winzersekt“ und „Bester Blanc de Noir“ zeigen die Ahrtaler Winzer ihr gesamtes Können. Der Weinpreis „Ahrwein des Jahres“ ist vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten nach § 30 der Weinordnung zugelassen und dokumentiert so eine neutrale und rückverfolgbare Bewertung aller Spitzenweine.
Die Sonderpreise „Bester Frühburgunder“, „Bester Winzersekt“ und „Bester Blanc de Noir“ wurden ebenfalls ermittelt. Die Anforderungen an die jeweiligen Kategorien waren hoch. Es spricht für sich, dass die Trauben von bester Qualität und aus dem Ahrtal kommen mussten. Ermittelt wurden in den jeweiligen Sonderpreisen die jeweils besten drei Erzeugnisse. Angestellt wurden in diesem Jahr 19 Blanc de Noirs, 9 Winzersekte und 20 Frühburgunder.
Verkostet und bewertet hat die Jury die ausschließlich trockenen Spätburgunder in den Kategorien:
„Klassiker“ für traditionelle Weine mit sehr gutem Preis-/Genussverhältnis,
„Premium“ für Weine mit höchster Qualität und
„Kultweine“ für Spätburgunder von großem internationalem Format.
Die Ahrweine des Jahres 2014:
Kategorie „Klassiker“:
2013 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Qualitätswein trocken
Weingut Ernst Sebastian (Dernau)
Kategorie „Premium“:
2012 Neuenahrer Sonnenberg „R“ Spätburgunder Qualitätswein trocken
Weingut Peter Kriechel (Walporzheim)
Kategorie „Kultwein“:
2011er Heimersheimer Burggarten Spätburgunder „R“ Qualitätswein trocken
Weingut Burggarten, Paul Schäfer & Söhne (Heppingen)
Sonderpreise:
Bester Frühburgunder
2011 Hommage Sanct Peter Walporzheimer Pfaffenberg Frühburgunder Qualitätswein trocken
Brogsitter Weingüter (Grafschaft)
Bester Blanc de Noir
2013 Ohse helle Bujunde Blanc de Noir Qualitätswein trocken
Weingut Peter Lingen (Bad Neuenahr-Ahrweiler)
Bester Winzersekt
Cuvée Pinot Sekt brut
Weingut Nelles (Heimersheim)
Die siebenköpfige Jury eingerahmt von den Vertretern des Hauptsponsors Sparkasse Ahrweiler (links) und Organisator Alexander Kohnen (rechts). Die Jury bestand wie in den Vorjahren aus einigen der bekanntesten deutschen Weinexperten:
Michael Schmidt, Weinjournalist und Deutschlandexperte im Team von Jancis Robinsons Purple Pages.
Sebastian Bordhäuser, einer der besten Sommeliers Deutschlands.
Steffen Schindler, Marketingdirektor des Deutschen Weininstitutes.
Christina Fischer, ehemalige Sommelière und heute Deutschlands bekannteste Foodpairing Expertin.
Christoph Dirksen, langjähriger Gault Millau Redakteur und ehemaliger Chefsommelier in der Schwarzwaldstube bei Harald Wohlfart und später Chefsommelier im Schloßhotel Lerbach bei Dieter Müller.