Dritte Staffel von Stuart Pigotts Weinwunder Deutschland im BR

Der Engländer im Großkartierten ist zurück! Stuart Pigott, der in Berlin lebende Weinjournalist und FAS-Kolumnist pfeift oft auf Konventionen und macht einen großen Bogen um „Etikettentrinker“ mit dickem Geldbeutel, denn guter Wein muss keineswegs teuer sein! Pigotts lockere und persönliche Art macht seine Beiträge so erfrischend. Nach den ersten beiden Staffeln, die zum Jahresende 2010 und 2011 im BR gesendet wurden, hatten viele in diesem Winter vergeblich auf eine neue Staffel gewartet. Nun liegt sie aber doch vor und wird ab morgen im Samstag-Nachmittagsprogramm des BR ausgestrahlt.

Weinwunder Deutschland – Trailer on Vimeo.

In sechs neuen Folgen reist Pigott dem Wein „made in Germany“ hinterher. Wieder sind es Themen, mit denen er den Spagat zwischen fundierter Expertise und alltagstauglichen Tipps für „Otto Normalverbraucher“ schaffen möchte. Pigotts Credo: „Wein muss allein dem schmecken, der ihn trinkt!“

Samstag 8.6., 17.30 Uhr – „Die ersten fünf Kapitel“

In dieser Einführungssendung widmet sich Stuart Pigott den grundlegenden Eckpfeilern eines Weinverständnisses – „Alles, was für den Wein wirklich wichtig ist!“ in nur 5 Kapiteln:

  • Der Winzer ( u.a. mit Frankens Winzerstar Horst Sauer)
  • Die Lage (der Weinberg, die Lage, neudeutsch: das Terroir beeinflusst Qualität und Art eines Weines entscheidend!)
  • Riesling (die urdeutsche Weißweinrebsorte ist nicht nur bei der deutschen Rebfläche mit 27 % die klare Nr. 1, sondern auch in Pigotts Glas…)
  • Spätburgunder (die „edle Diva“ unter den Rotweinrebsorten lässt Winzerherzen weltweit höher schlagen und verzweifeln…)
  • Masse und Klasse (inzwischen gibt es auch in Großdiscountern und Supermärkten handwerklich bestens gemachte Tropfen für um die fünf Euro – Qualitätsweine sind also nicht mehr unerschwinglich!)

Samstag 15.6., 17.30 Uhr“ – „Rose´- die dritte Farbe“

Lange führte der Rosé ein regelrechtes Schattendasein. Von vermeintlichen Weinkennern wurde er regelrecht verachtet – heute steht er da mit 11% des deutschen Weinkonsums! Und: er wird keineswegs nur von Frauen getrunken!
Pigotts Reise zum neuen „Rosé-Trend“ führt über die Pfalz (Weingut Phillip Kuhn), Baden (Weingut Salwey) und den Bodensee (Seegut Kress) bis nach Württemberg (Weingut Kusterer) – was ist eigentlich ein Rosé? Aus welchen Trauben entsteht er? Und woher kommt die Farbe?


Samstag 22.6., 17.30 Uhr – „Gereifter Wein – wann ist er im besten Alter?“

Die Kenner schwärmen davon, die normalen Verbraucher wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Warum soll Wein eigentlich altern und was passiert dabei mit ihm?
Stuart Pigott sucht in Kellern nach gereiften Tropfen und nach Weingütern, die gereifte Weine zu erschwinglichen Preisen im Angebot haben. Diese Suche führt ihn an die Saar zum Weingut von Kesselstatt und ins den Rheingau zu den Weingütern Georg Breuer, Wegeler und Kloster Eberbach.
Welche Weine sollen wie lange lagern? Können Weißweine sogar besser altern als Rote? Was passt besser zum Essen: ein jugendlich-stürmischer oder doch ein gediegen gereifter Wein?
Ein großes Thema für Konsumenten – weil eine, oft geschenkte, manchmal auch geerbte, aber nie geöffnete und deshalb seit Jahren be- und verwahrte Flasche hat fast jeder zuhause. Sie und ihren Wert einzuschätzen, das kann man nach dieser Folge.

Samstag 6.7., 17.30 Uhr – „Reisen zu den Riesling – Bergen“

Wo Reben wachsen, ist es schön. Banale Wahrheit und wirtschaftlich höchst relevant – der Wein-Tourismus erfährt unglaubliche Umsatzsteigerungen: in Franken z.B. wird fast das 10-fache des Umsatzes mit Wein mit Tourismus rund um den Weinbau gemacht. Aber Wein-Deutschland ist auch außerhalb von Bayern schön: Pigott versucht sich als Weintourist und radelt im Weinbaugebiet Nahe zu den Weltklasse-Winzern Helmut Dönnhoff und Werner Schönleber. An der Saar fährt er im Kanu zum Weingut von Othegraven und verkostet diesen Wein mit den Besitzern Günther Jauch und seiner Frau Thea. Er beendet diese Weinreise mit einer Wanderung im steilsten Weinberg der Welt, dem Bremmer Calmont an der Terrassenmosel des Weingut Franzen.
Ein Touristen-Leben im Riesling-Himmel…

Samstag 13.7., 17 Uhr – „Die Stiefkinder des Weinbergs“ (Doppelfolge)

Trollinger, Portugieser, Scheurebe, Dornfelder, Elbling… – diese Rebsorten haben kein wirklich gutes Image und werden oft als reine „Massenträger“ desavouiert…schlecht geredet. Stuart Pigott besucht Winzer, die aus solchen unterschätzten und schlecht beleumundeten Rebsorten Qualitätsweine im besten Preis-Leistungs-Verhältnis machen. Von Stuttgart (Weinhalla Rux) führt ihn sein Weg über Franken (Weingut Weltner, Weingut Stadt Klingenberg) und Rheinhessen (Weingut Teschke) bis an die Obermosel (Weingut Steinmetz) – es sind vor allem junge Winzer, die alles dransetzen aus den Stiefkindern des Weinbergs Vorzeigeweine zu keltern…

Samstag 13.7., 17.30 Uhr – „Trauben auf Welttournee“ (Doppelfolge)

Sauvignon, Zweigelt, Syrah, Merlot, Chardonnay – das sind bekannte Rebsorten, die immer mehr auch bei uns Wurzeln schlagen. Nur: können diese in Deutschland gewachsenen und gekelterten Weine aus „zugewanderten“ Rebsorten preislich und qualitativ mit den Vorbildern mithalten?
Stuart Pigott verkostet diese „neuen“ Reben in Baden (Weingut K.- H. Johner),in Württemberg (Weingut Rainer Schnaitmann, Weingut Schwegler) und in der Pfalz (Weingut Geheimrat Dr. von Bassermann-Jordan) und erfährt dabei Erstaunliches über diese großen internationalen Rebsorten, die heute „made in Germany“ angeboten werden. Das dann immer doch entscheidende Preis-Leistungs-Verhältnis diskutiert er bei einem „letzten Glas“ mit einem der bekannten Berliner Sommeliers: Billy Wagner

Noch ein Hinweis: die beiden letzten Staffeln sind anschließend auch als DVD erschienen, nach meinen Informationen ist das diesmal aber leider nicht geplant. Wer die Sendung also in sein Archiv packen will, muss selbst tätig werden. Es wird auch vorerst die letzte Staffel dieser Serie mit Stuart im BR sein.

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