Weinblogger goes Wurstmarkt 2012

Der Dürkheimer Wurstmarkt ist mit 685.000 Besuchern (2012) das größte Weinfest der Welt. Noch unter dem Namen Michaelismarkt fand er erstmals im Jahr 1417 statt, damals noch auf dem Michaelsberg rund um die Michaelskapelle (von der aus dieses Foto entstand), zu der damals Wallfahrten stattfanden. Aus Platzmangel auf diesem kleinen Weinbergshügel wurde der Markt 1577 auf die Brühlwiesen verlegt, die direkt unterhalb dieses Berges liegen. Die erste behördliche Erwähnung des Namens „Wurstmarkt“  fand man im Jahre 1832 und der neue Name wurde mit dem enormen Wurstkonsum während des Festes erklärt.

Da ein Großteil der deutschen Weinblogger weitab der Pfalz wohnt und nur wenige von ihnen schon einmal den Wurstmarkt besucht hatten, hat die in Bad Dürkheim ansässige und auf Wein spezialisierte Marketingagentur MEDIENAGENTEN ein Bloggertreffen am Rande des Wurstmarktes organisiert.


Zum Treffen mit den Bloggern wurden auch die jungen Dürkheimer Winzer eingeladen (also nicht nur die Kunden der Agentur). Persönlich vor Ort waren Jan Eymael vom Weingut Pfeffingen, Jan Gross vom Weingut Karl Schäfer, Stephan Schwerdt vom Weingut Hanewald-Schwerdt und Alex Pflüger vom Weingut Pflüger. Dazu hatten die Weingüter Schmitt und Darting Weine zur Verkostung vorbei gebracht.

Die verkosteten Weine: Riesling Spielberg Z 2011 vom Weingut Schmitt, Dürkheimer Riesling vom Weingut Pflüger, Riesling Weilberg Großes Gewächs 2008 vom Weingut Pfeffingen, Riesling Fuchsmantel 2011 vom Weingut Karl Schäfer, vom Weingut Hanewald-Schwerdt der Sauvignon Blanc 2011 und die Cuvée Zweihänder 2009 aus Cabernet-Sauvignon und Merlot sowie die sechs Jahre lang im Barrique ausgebaute Cuvée ZeitReise 2005 aus Spätburgunder & Cabernet Cubin vom Weingut Darting.

Wie alle anwesenden Winzer stellte auch Alex Pflüger seinen Betrieb und seine Weinbau-Philosophie vor. Das Bild auf dem Etikett seines mitgebrachten Weines gibt auch schon einen Hinweis auf eine Arbeitsmethode, die in Bad Dürkheim gerade eine Renaissance feiert. Seit die Firma Eder in Bad Dürkheim die Vermietung von Pferden samt Führerin anbietet, wird sowohl im Weingut Pflüger als auch im Weingut Schmitt mit einem Kaltblut ein Teil der Weinberge bearbeitet (auch der SWR berichtete gerade).

Weingut Pflüger: Riesling mit Pferd. Was das soll? Im Grunde ganz einfach: bei der Weinbergsarbeit mit dem Traktor verdichtet das Gewicht des Fahrzeugs den Boden zwischen den Rebzeilen massiv und in solchen betonharten Böden gedeihen weder Pflanzen noch Insekten. Das Pferd wiegt zum einen deutlich weniger, zum anderen wird nur noch punktuell unter den Hufen ein wenig der Boden verdichtet und keine breite Schneise durch den Weinberg gezogen.

Agentin Silvie Hundinger zeigt Blogger Nico Medenbach (DrunkenMonday Wein Blog), dass ihr Designer-Kollege Alexander Bechtloff ein ähnliches Motiv wie das auf Nicos T-Shirt auch schon auf einem Weinetikett verewigt hat.

Nach dem Tasting wurde der Grill angeworfen und der Kampf ums Fleisch war wie immer hart…

Vorspeisenteller nach Weinkaiser-Geschmack: Pfälzer Saumagen und eines der Roastbeefs…

Die Medienagenten hatten sich kurz zuvor eine Button-Maschine zugelegt und gleich mal ein paar freche Buttons produziert. Dieser an der Brust von Kellermeister Jan Gross verstößt allerdings gegen das 11. Gebot: Du sollst keine anderen Kaiser neben dem Weinkaiser haben…

Nicht so erfrischend wie die jüngeren Rieslinge der Verkostungsrunde aber dafür der kraftvolle Liebling aller Drucktrinker an diesem Abend. Richtig guter Stoff, für mich auch der Gewinner der Verkostung aber wenn ein Abend so lang wird wie dieser, ist mir ein leichter Riesling Kabinett auf Dauer schon lieber…

Kurzer Zwischenstopp bei unserer „Wallfahrt“ zur Michaelskapelle: ein Großes Gewächs im Original Pfälzer 0,5 Liter Dubbeglas bekommt man nicht jeden Tag vor die Linse. Chronologisch folge dann das Titelfoto am Anfang dieses Beitrags. Eine kleine Sammlung lustiger Bilder vom Treiben auf dem WuMa selbst gibts in diesem Album auf der Weinkaiser-Facebookseite (ohne Facebook-Mitgliedschaft oder Anmeldung zugänglich).

Nach dem Wurstmarkt erstmal ein Wurstbrot…

Bei einem Wurstbrot blieb es am nächsten Morgen natürlich nicht. Ich hatte einige gute Cremant de Loire der Oberklasse mitgebracht, die ich kurz zuvor zu Verfügung gestellt bekam und so genossen wir ein leckeres Cremant-Frühstück. Die Dosenwurst auf unserem Tisch stammt übrigens nicht vom Baumarkt sondern vom Wachenheimer Edel-Metzger Hambel, von dem schon Helmut Kohl regelmäßig seinen Saumagen bezogen hat. Der Weil-Riesling, der auch auf dem folgenden Bild im Glas von Stefan Schwytz (Baccantus) zu sehen ist, war eine großartig gereifte 1995er Spätlese aus dem Kiedricher Gräfenberg.

Das schreiben die anderen:
weinverkostungen.de/besuch-des-596sten-durkheimer-wurstmarkt/
drunkenmonday.wordpress.com/2012/10/05/medienagenten-wuma2012/
blindtastingclub.net/wine-events-fairs/agenten-weinprobe-durkheimer-wurstmarkt/

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  1. […] Der Bloggertreff fand damit zum zweiten Mal statt. Der Weinkaiser berichtete über vergangenes Treffen: Klick. […]

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