Buch: Mario Scheuermann – Wortklaubereinen

Buch: Mario Scheuermann – Wortklaubereinen – Von Serviertöchtern und Restaurant-Bären – ein gastronomisch-kulinarisches Sammelsurium der deutschen Sprache aus drei Jahrhunderten

Über Monate hinweg konnte man Mario Scheuermann im letzten Jahr dabei beobachten, wie er über seinen Twitter-Account freudig von neu gefundenen Wörtern aus dem gastronomisch-kulinarischen Bereich berichtete. Anfangs war nicht ganz klar, was es mit dieser zwar nicht neu entdeckten aber erst zu diesem Zeitpunkt öffentlich gewordenen Sammelleidenschaft auf sich hat. Mario Scheuermann sammelt, wie er in der Einleitung offenbart, schon seit seiner Kindheit Wörter und Formulierungen mit allem möglicherweise später einmal interessanten „auf Vorrat“. Schon länger ist bekannt, dass er in den Bereichen Wein und Gastronomie über ein mittlerweile riesiges Archiv verfügt.

Dieses Archiv hat er nun durchforstet und für dieses Buch einige hundert Wörter zusammengetragen. Sie sind alphabetisch sortiert, mit Nennung des kompletten Satzes in der Fundstelle und einer Quellenangabe. Die jüngsten Fundstellen sind Zeitungsartikel von 2010 und älteste Fundstelle ist ein Buch aus dem Jahre 1832.

Die Qualität der zusammengeklaubten Wörter ist sehr unterschiedlich, von banalen Alltagsbegriffen wie Mittagessen oder Pub bis zu schreiend komischen wie Rezessionsbier oder Damengedeck (das Mario Scheuermann gleich in zwei Varianten gefunden hat: Variante 1: Orangensaft und Piccolo und Variante 2: Glas Leitungswasser und Cosmopolitan). Daneben ist erstaunlich wie alt manche Begriffe schon sind, bei denen man es nicht vermutet hätte: für Studentenfutter fand Scheuermann einen Beleg von 1832 in dem auch der Inhalt des Trockenfutters beschrieben wird, der schon genau so war, wie man ihn auch heute noch kennt.

Aufgelockert wird das 104-Seiten starke Taschenbuch mit humorvollen kleinen Illustrationen von Michaela von Aichberger, die einem größeren Publikum spätestens seit ihrem Projekt immf (ich male meine follower) bekannt wurde, bei dem sie wunderbare Portraits ihrer Kontakte aus dem Twitter-Netzwerk zeichnet (oftmals ohne sie je gesehen zu haben, nur nach dem Eindruck, den sie bei Twitter hinterlassen haben) und die es damit schon zu diversen Ausstellungen von Hamburg bis München gebracht hat.

Das gesamte Buchprojekt dürfte dem Online-Netzwerk Twitter zu verdanken sein, denn erst dort sind der Hagener Verleger Tobias Wimbauer, die Erlanger Grafikerin Michaela von Aichberger und der Hamburger Weinjournalist Mario Scheuermann miteinander in Kontakt gekommen und haben dieses Projekt in Angriff genommen.

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  1. […] Ralf Kaiser in Weinkaiser.de ; 08.11.2010 Alexa Weber/bed in Falstaff ; 06.11.1010 Petra Gust-Kazakos in Philea’s Blog ; […]

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