Weinrallye #42 PIWIS – Georg Forster Solaris edelsüß 2009

Vor fast vier Jahren hat der Winzerblog die erste Weinrallye ins Leben gerufen. Seit dem organisiert jeden Monat ein anderer Blog eine Weinrallye zu einem neuen Thema. In diesem Monat hat der Blog des Weinhauses Fabio zur Weinrallye #42 das Thema PIWIS –  schon probiert? ausgegeben.

PIWIS sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten und werden seit dem 19. Jahrhundert vor allem als Antwort auf die kurz vorher durch amerikanische Rebstöcke nach Europa eingeschleppten schädlichen Pilzarten echter Mehltau (Oidium) und falscher Mehltau (Peronospora) gezüchtet. Diese Rebsorten müssen also, im Gegensatz zu den meisten andern Rebsorten, nicht gegen Pilzkrankheiten gespritzt werden. Dies ist natürlich besonders interessant für biologisch und biodynamisch arbeitende Betriebe. Viele alte PIWIS sind durch Kreuzung von europäischen und amerikanischen Reben gezüchtet, die von sich aus gegen die Schadpilze resistent waren. In Amerika hatten sich die Rebsorten über Jahrtausende an die Pilzkrankheiten gewöhnt und Resistenzen entwickelt, in Europa hingegen wurden die heimischen Rebsorten von den eingeschleppten Pilzen unvorbereitet erwischt, daher wurden hier mehrere hunderttausend Hektar Rebfläche dahingerafft. Die ersten PIWIS wurden in Frankreich gezüchtet und verbreiteten sich rasend, so dass in den 1930er Jahren dort fast dreihunderttausend Hektar damit bepflanzt waren. Da viele der ersten PIWIS Weine hervorbrachten, deren Aromen für Wein eher ungewöhnlich waren, sank die Fläche aber auch rasch wieder. Einige besonders extreme wurden in der Folgezeit auch sowohl in Deutschland als auch Frankreich verboten. Die heute bekannteste PIWI-Rebsorte in Deutschland ist die rote Rebsorte Regent mit 2182 ha Rebfläche in 2007.

In Deutschland fand die Erforschung und Züchtung der PIWIS vor allem am 1920 gegründeten Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg statt (nur in der Nazizeit unterbrochen, die als der Schwerpunkt auf die Züchtung arischer Rebsorten verlegt wurde und vieles nach Berlin umzog). Am WBI in Freiburg wurde dann 1975 durch Norbert Becker auch die neue weiße PIWI-Rebsorte Solaris aus den Sorten Merzling und Gm 6493 gekreuzt. Heute sind in Deutschland ca. 54 ha mit Solaris bepflanzt, davon gut zwei Drittel in Baden.

Der Solaris 2009 edelsüß vom Bio-Weingut (ECOVIN) Georg Forster ist ein einfacher fehlerfreier Weißwein mit leicher Restsüße, etwas Frucht von Zitrus und Litschi, im Abgang ein Hauch erdig, etwas wenig Säure was aber hier kein Problem ist, da der Süße neben 12% Vol. auch eine angenehm herbe Kräuternote gegenübersteht, die dafür sorgt, dass der Wein trotzdem nicht pappig süß wirkt. Gerade für säureempfindliche Freunde restsüßer Weine eine schöne Alternative für die Sommermonate und mit 6-7 Euro auch sicher sein Geld wert. 84P

Andere zum Thema der Weinrallye #42
http://25cl.de/2011/02/18/ein-piwi-aus-auggen/
http://winzerblog.de/piwis-2916/
http://www.meinbiowinzer.de/blog/weinrallye-42-piwis-schon-probiert/
http://www.fabiowein.de/weinrallye-42-interessante Links zu PIWI-Wein-Seiten
http://www.fabiowein.de/42-weinrallye-piwis Gastbeitrag von Peter Züllig
http://wirwinzer.de/blog/42-weinrallye-erreicht-den-wirwinzer-blog/
http://lamiacucina.wordpress.com/2011/02/18/weinrallye-42-piwi-weine/
http://blog.wein-reich.info/2011/02/18/ehrenbreitsteiner-sind-selten/

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  1. […] Kaiser vom Weinkasier-Blog hatte zur Weinrallye einen Solaris 2009 edelsüß im Glas. in seinem Beitrag empfiehlt er den Wein als Alternative für Freunde restsüßer […]

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