Weinkaiser.de

Herrenhof Lamprecht Pinot Noir Rosé 2010

Seit Gottfried Lamprecht 2005 sein Familienweingut Herrenhof Lamprecht in Markt Hartmannsdorf (Steiermark) gründete, setzt der Absolvent der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg (dem Geisenheim Österreichs) strickt auf Qualität, ökologischen Anbau und traditionelles Winzerhandwerk. Im Herrenhof gab es zwar schon einmal Weinbau aber das ist so lange her, dass Gottfried Lamprecht im Grunde bei null anfangen musste/konnte. Er hat die Chance genutzt. Alle seine Weine stammen vom Buchertberg, der direkt am Weingut gelegen ist und über Lagen bis in über 400 Metern Höhe verfügt. Die meisten Anlagen sind extrem jung, der Pinot Noir für den oben abgebildeten Rosé wurde beispielsweise im Jahr 2005 gepflanzt. Seit dem kamen mehrere Weingärten hinzu, zuletzt wurde in diesem Frühjahr ein Obstgarten samt Hagelnetzen rausgerissen um Platz für weitere Rebanlagen zu schaffen.

Dass Gottfried Lamprecht beim Weinausbau auf traditionelle Methoden setzt, bedeutet keineswegs, dass er kein Interesse an moderner Technik habe. Bei der Nutzung neuer Medien ist sein Herrenhof so perfekt aufgestellt wie kein anderes mir bekanntes Weingut dieser Größe: Gottfried Lamprecht bloggt über die Weingutsarbeit, er ist im Gegensatz zu vielen anderen Winzern bei Facebook, Xing, Google+ und Twitter alles andere als eine Karteileiche und als einer von wenigen nutzt er QR-Codes auf allen Weinflaschen, deren Links zu den für jeden Wein angelegten Webseiten mit Detailinformationen zum Wein führen.

Herrenhof Lamprecht Pinot Noir Rosé 2010
Gerade mal vier Wochen nach der Füllung, wirkt der Wein noch extrem jung. Gut gekühlt dominieren Himbeer- und Gäraromen (der Wein ist spontan vergoren), gefolgt von etwas Erdbeerfrucht, Sauerkirschen und Schokolade. Mit etwas mehr Temperatur typischere Aromatik von leichtem Pinot (wohl gemerkt: die Rebanlagen sind gerade mal fünf Jahre alt), dazu der deutliche Noten von frisch gemahlenem weißem Pfeffer und eine leichte Chilischärfe. Trotz der nur 5,4 Gramm Säure ist die Säure vor allem im Abgang sehr präsent. Die Farbe ist übrigens für eine Spätburgunder Rosé recht kräftig. Der mit 11,5 % Vol angenehm leichte Rosé ist mit nur einem Gramm Restzucker sehr trocken (ein wenig Extraktsüße mildert diesen Eindruck ein wenig) und ich könnte mir angesichts der sehr präsenten Säure vorstellen, dass er mit ein Wenig mehr Restzucker noch mehr Trinkfreude machen würde. 85P

Andere Blogs über diesen Wein:
Don Simon
Peer F. Holm
La Gazzetta del Vino

Datenbaltt zum Wein bei Herrenhof Lamprecht:
https://www.herrenhof.net/winedatasheets/herrenhof-2010-pinotnoir-rose_ger_eng.pdf