Wegeler Wehlener Sonnenuhr Riesling Beerenauslese 2006 Fassprobe

Wegeler Wehlener Sonnenuhr Riesling Beerenauslese 2006 Fassprobe
Was passiert eigentlich mit einer Riesling Beerenauslese Fassprobe (offenbar weder gefiltert noch geschwefelt oder durch erhitzen sterilisiert) wenn sie fast zwei Jahre im Keller vergessen wird? Es entsteht der wahrscheinlich erste zuckersüße und nach tropischen Früchten schmeckende Rieslingsekt in traditioneller Flaschengärung aus dem Hause Wegeler.

Anläßlich einer um die Weihnachtstage duchgeführten und lange überfälligen Inventur unseres Weinkellers fiel mir diese Wegeler Wehlener Sonnenuhr Riesling Beerenauslese 2006 Fassprobe in die Hände. Die Flasche war versehentlich in einer Kiste mit anderen für lange Lagerung vorgesehenen Süßwein-Einzelflaschen gelandet. Sie wurde dann ohne große Erwartungen (genauer gesagt: mit der Erwartung gekippt zu sein) beim kochen mit Freunden zum Zeitvertreib zwischen den Gängen geöffnet und präsentierte sich als Süßwein-Sekt hoher Qualität, mit einer feinen Perlage, die auch nach 30-40 Minuten (länger konnten wir nicht testen, dafür war es einfach zu lecker) weiter munter vor sich hin prickelte.

Die in der Flasche enthaltene Hefe scheint fast nur noch Kohlensäure produziert zu haben (ein kleines Wunder, dass der provisorische Plastikkorken nicht schon früher herausgedrückt wurde). Die Beerenauslese war laut Etikett mit 8 % Vol. angegeben und wir konnten natürlich nicht nachmessen, wie viel Alkohol jetzt enthalten ist, aber das Ergebnis wirkt in keiner Weise zu alkoholisch. Dazu mit einer guten Säurestruktur, tollen tropischen Fruchtaromen, leichten feinen Hefenoten und einer ausgeprägten Mineralik der wahrscheinlich einzige Sekt der ideal zur Crème Brulée passt und dabei sogar die eigentlich zu diesem Gang geplante 1998er Winninger Uhlen Auslese GK vergessen lässt. 94P

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